Mônica Vasconcelos legt mit „The São Paulo Tapes“ ein überzeugendes Album vor:
die Sängerin aus Brasilien swingt gekonnt zwischen Tradition und Jazz und legt ihre schöne, klare Stimme über diese historischen Lieder. Denn wie der Untertitel der CD – Brazilian Resistance
Songs – andeutet, stammen die 12 Stücke aus der Zeit der Militärdiktatur, die ab 1964 Brasilien 21 Jahre lang beherrscht und freie Meinungsäußerung unterdrückt hat. Für MusikerInnen galt es
damals Kritik zwischen den Zeilen auszudrücken. So kann Vasconcelos aus einem reichen Repertoire schöpfen und interpretiert hier u.a. Lieder von Chico Buarque und Gonzaguinha. Aufgenommen wurde
in São Paulo, der Heimatstadt der Sängerin und in London, wo sie inzwischen lebt. Und so passt es, dass auf dem von Robert Wyatt produzierten Album auch Caetano Velosos „London, London“ vertreten
ist, das Veloso nach seinem Gefängnisaufenthalt im Exil in England geschrieben hat. (jpl)
http://www.monicavasconcelos.com/saopaulotapes.html