Otto Waalkes: "Kleinhirn an alle" (Heyne)

Ein Jubiläum: der Komiker Otto Waalkes hat rund um seinen 70. Geburtstag im Heyne-Verlag das Buch "Kleinhirn an alle. Die große Otto Biografie" veröffentlicht. Wer eine Lobhudelei oder Namedropping erwartet, wird hier enttäuscht. Denn Waalkes gelingt es nicht nur amüsant aus seinem Leben zu erzählen, sondern seine Erlebnisse in einen Kontext mit der Zeitgeschichte zu setzen.

 

 

 

So erfährt man etwa von Ottos erster Band The Rustlers, die Anfang der 1960er Jahre bestanden hat und ein Mal gar support für Ted Herold war. Man erfährt Viel übers Aufwachsen in armen Verhältnissen im Nachkriegsdeutschland, Otto findet sich als Sohn eines Malermeisters im Gymnasium zwischen Arzt- Anwalts- und Beamtensöhnen wieder und durchbricht sozusagen die gesellschaftliche gläserne Decke. Es ist das Deutschland Adenauers und Willie Brandts, das den Kriegsmief hinter sich lassen möchte. Natürlich berichtet Otto auch über seine erste Platte und über das Entstehen von "Otto - der Film".

 

Unheimlicher Erfolg

 

Und immer wieder schreibt er davon, dass ihm der eigene Erfolg ein wenig unheimlich vorgekommen ist. Ein paar Kalauer dürfen natürlich sein, so schreibt Otto über sein Sternzeichen: "Ich bin Krebs. Zum Hummer hat's nicht gereicht." Interessant: immer wieder plaudert Otto aus dem Nähkästchen des Komikers und erzählt, warum ihn etwa Jerry Lewis und Heinz Erhardt geprägt haben. In diesem Sinne: Kleinhirn an alle: hallo Otto! (jpl)