Andreas Hofer wirkt. Das ist jedenfalls klar - auch mehr als 200 Jahre nach seinem Tod ist der Tiroler Freiheitskämpfer ein Thema. Der Publizist Michael Forcher ist Historiker und Mitbegründer des Haymon-Verlages, in dem dieses neue Buch über Hofer erschienen ist.
Detailreich erzählt Forcher vom Leben, Kampf und Tod des Helden Hofer und lässt dabei auch andere Kämpfer, wie den in Südtirol ebenfalls hoch verehrten Peter Mayr, nicht außen vor. Zahlreiche ergänzende Abbildungen ergeben eine umfassende Darstellung, so ist etwa ein Bild Leopold Puellachers aus dem Jahr 1820 von der Erschießung Hofers in Mantua zu sehen, das auf verblüffende Weise an ein ähnliches Gemälde erinnert: an das der Erschießung Kaiser Maximilians in Mexiko.
Schnupftabakdose im Museum
In einem abschließenden Kapitel setzt sich Forcher mit der Mythologisierung und der Kommerzialisierung Hofers auseinander: schon wenige Jahre nach seinem Tod taucht das Konterfei Hofers auf einer Schnupftabakdose auf. Und in ganz Europa wurde der Freiheitskampf der Tirol mythologisiert – die Schnupftabakdose kann heute übrigens im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum besichtigt werden. Ein lesenswertes Buch, für alle, die sich mit dem Freiheitskampf der Tiroler auseinander setzen wollen. (jpl)
Michael Forcher: Andreas Hofer und der Tiroler Freiheitskampf von 1809. Ereignisse, Hintergründe, Nachwirkungen. 292 Seiten, Haymon Verlag