26 Reisegeschichten aus der ganzen Welt versammelt dieser neue Band von The Travel Episodes: die AutorInnen sind zum Beispiel zwischen Myanmar, Mexiko, Fidschi, Finnland und Syrien unterwegs. Sie reisen mit Fischerbooten übers Meer und fliegen in klapprigen Flugzeugen.

Oft sind es professionelle ReisejournalistInnen oder BloggerInnen, die hier schreiben und eine Klammer scheint die Geschichten zusammen zu halten: diesen Reisenden geht es nicht um Sehenswürdigkeiten, sondern um Begegnungen. Um wirkliche Begegnungen, nicht um den aus dem Reisekatalog buchbaren Landausflug zu den Einheimischen. Zeit ist ein wichtiger Faktor beim Unterwegssein und so sind die Schreibenden oft mehrere Monate lang weg von zu Hause.

Suchen, finden, zerstören?

Auch absurde Geschichten haben hier Platz: so begibt sich Philipp Laage auf ein so genanntes 'Traumschiff' und beobachtet und miterlebt diese inzwischen sehr beliebte Urlaubsform als Mikrokosmos, den er ironisch zu beschreiben versteht: „Erst als ich beobachte, wie die anderen Entdecker an Bord die Landnahme auf die Poolliegen verlegen, entspannt sich mein bleicher Körper wieder.“ Ganz anders ist da eine nächtliche Zugfahrt durch Myanmar, die einander fremde Reisende für einen kurzen Moment näher bringt.

Rund um den Globus

In einem den Band abschließenden Text, versammelt Florian Blümm 12 Reisezitate und deutet diese, etwa: „Der Tourist zerstört das, was er sucht, indem er es findet“ (Hans Magnus Enzensberger). Wie wahr, seufzt man nach der Lektüre und packt im Geiste dennoch selbst den Rucksack. Denn „The Travel Episodes“ ist ein Band, der einen an der Hand nimmt, rund um den Globus führt und Lust aufs Reisen macht. (jpl)

Johannes Klaus (Hrsg.): „The Travel Episodes. Neue Reisegeschichten von allen Enden der Welt“ (Malik) 332 Seiten.

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