Gisela Baur: "Warren Buffett - Der Jahrhundertkapitalist"

Gisela Baur kennt den Investor und Milliardär Warren Buffett seit mehr als 20 Jahren: die aus Deutschland stammende Autorin hat Volkswirtschaften studiert, war Analysten bei einer Bank und ist inzwischen Journalistin – wahrscheinlich ein gutes Anforderungsprofil, um über den für manche größten Investor ein Buch zu schreiben. Baur hat den abseits der Wallstreet, von Omaha, Nebraska, aus agierenden bodenständigen Buffett immer wieder zum Interview getroffen und beginnt ihr Buch, indem sie dessen Familiengeschichte aufrollt.

 

Frankreich - Nebraska

 

Die Familie Buffett ist im 17. Jahrhundert von Frankreich in die U.S.A. eingewandert. Sie erzählt von den Grundsätzen der Vorfahren, die Warren gleichsam in die Wiege gelegt bekommen hat: von Sidney Human Buffett etwa, Warrens Urgroßvater ist ein Mann mit eisernen Grundsätzen und Geschäftsmann, sein Lebensmittelladen übersteht sämtliche Krisen des frühen 20. Jahrhunderts und von ihm übernimmt Warren das eigenständige Denken, das seinem Investmentstil eigen ist. Schließlich Warrens Vater Howard, der ausgerechnet in der Zeit der Wirtschaftskrise eine eigene Firma begründet und Wertpapierhändler wird – trotz Gegenwind wird sein Unternehmen ein Erfolg. Von ihm bekommt Warren antizyklisches Verhalten mit auf den Weg – das sich etwa beim Platzen der dotcom-Blase zeigt, als Buffett beim allgemeinen Hype rund um die Technologiefirmen auf Kosten von Rendite nicht mitmacht.

Es ist ein gut geschriebenes, im amerikanischen Reportagestil gehaltenes Buch, das nicht nur von Buffett sondern gleichzeitig ein Stück Zeitgeschichte erzählt – empfehlenswert. (jpl)

 

Gisela Baur: „Warren Buffett. Der Jahrhundertkapitalist. Vom Zeitungsjungen zum Milliardär – sein Weg zum Erfolg“ (329 Seiten)

 

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