Frauke Fischer & Frank Nierula: "Der Palmöl-Kompass"

Palmöl hat mehrere Vorteile: es ist leicht verarbeitbar, haltbar und billig – natürlich nur wenn man die Schäden, die die Palmölherstellung anrichtet, nicht mitrechnet - Stichwort Monokulturen.

 

 

 

Im Film Landraub von Kurt Langbein waren sie schon zu sehen: riesige Palmöl-Monokulturen in Indonesien. Eine Palme steht neben der anderen, Kilometer über Kilometer – hier leben keine Tiere mehr, die Natur wird gnadenlos auf Gewinn getrimmt.

 

Ursprung: Westafrika

 

Die Ölpalme stammt vermutlich aus Westafrika, erste Exporte von Palmöl zu Beginn des 20. Jahrhunderts sind von dort ausgegangen. Heute ist Palmöl das am häufigsten verarbeitete Öl weltweit und in vielen Produkten enthalten: von Lebensmitteln bis Kosmetik und Biodiesel. Einen guten Überblick zur Problematik rund um Palmöl liefert das Buch von Frauke Fischer und Frank Nierula, weil es die Herstellung von Palmöl in den Ländern des Südens genauso diskutiert wie den internationalen Handel mit Palmöl, der mit Tankschiffen abgewickelt wird.

 

Biodiesel aus Palmöl

 

Auch bei der Herstellung von Biodiesel ist Palmöl beliebter als Biodiesel aus Soja oder Mais: seine Haltbarkeit ist besser. Dem spannenden Buch von Fischer & Nierula ist eine kleine Broschüre beigelegt, die einen Durchblick im Deklarations-Wirrwarr gibt: denn Palmöl kann auf einer Lebensmittelverpackung auch ‚Sodium Laureth Sulfat’ oder ‚Palmitic Acid’ heißen.

Das Buch ist gut lesbar, so ist „Der Palmöl-Kompass“ ein Nachschlagewerk für jeden Haushalt – insbesondere für kritische KonsumentInnen, die Palmöl zukünftig lieber meiden möchten. (jpl)

 

Frauke Fischer & Frank Nierula: „Der Palmöl-Kompass“ (oekom Verlag: München: 2019)

 

>> www.oekom.de