Alexander Schiebel: "Das Wunder von Mals"

Ein kleines Dorf, das aus der Reihe tanzt und unbeugsam bleibt – man kennt das aus den Asterix-Geschichten. So verhält es sich auch mit dem Dorf Mals im Vinschgau, Südtirol. Dort ging um den folgenden heißen Tanz: den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft zumindest in Mals auszusetzen.

 

Äpfel, Äpfel, Äpfel...

 

Das war der Ausgangspunkt für die Recherche von Autor und Regisseur Alexander Schiebel: er trifft AktivistInnen in Mals, spricht mit ExpertInnen und Biobauern. Schiebel kommt zu einigen klaren Rückschlüssen, die er im Zuge des Buches immer wieder anspricht: Massentierhaltung und Monokulturen in der Landwirtschaft (in Südtirol: Äpfel) sind nicht nachhaltig, weil sie mehr Energie verbrauchen als sie erzeugen. Der Einsatz von Spritzmitteln ist gesundheitsgefährdend, zerstört den Boden und überzieht gleichsam das Land Südtirol mit Gift. Bio-Landwirtschaft ist neben konventionell bestellten Feldern kaum möglich, Videos zeigen wie die Spritzmittel durch Wind aufgewirbelt und vertragen werden.

 

Politik gegen die Menschen

 

Autor Schiebel ist inzwischen nach Mals übersiedelt und wird im Zuge seiner Recherche selbst zum Aktivisten: er startet eine facebook-Gruppe zum Kampf gegen die Pestizide und postet dort regelmäßig zum Thema. Interessant: Schiebel zeigt auf, dass die politischen Entscheidungen der SVP (Südtiroler Volkspartei) allzu oft den Interessen und Wünsche der Menschen gegenüber stehen. Ein wichtiges Buch, das man – wie es im Untertitel heißt – auch als „eine Anleitung zum Widerstand“ lesen kann. (jpl)

 

>> www.oekom.de