Der ehemalige Sänger der Band The Go-Betweens hat am 29. November 2017 sein Buch „Grant & I“ in Wien präsentiert. Es sollte ein launiger Abend werden. Robert Forster ist nicht nur ein guter Songwriter, sondern auch ein unterhaltsamer Erzähler, der sein Publikum für zwei Stunden zu begeistern wusste – am Ende gab es standing ovations.
Forsters Buch „Grant & I“ beschreibt auch wie die Band The Go-Betweens sich in den 1970er Jahren gegründet hat: Forster fragte seinen Studienkollegen und bald besten Freund Grant McLennan, ob er mit ihm eine Band gründen wolle. „Das ist so ziemlich das Erotischste, was zwei Hetero-Männer miteinander tun können“, erzählt Forster: „Eine Band miteinander gründen.“ McLennan erbat sich Bedenkzeit und sagte schließlich per Postkarte zu – obwohl er zu diesem Zeitpunkt noch gar kein Instrument spielen konnte. Der Rest ist Geschichte.
„16 Lovers Lane“
An diesem Abend im Akzent hat Forster auch einige Songs („Born to a family“) live gespielt – leider mit rauer, weil angeschlagener Stimme. Forster trinkt auf der Bühne Tee aus der Thermoskanne. Dennoch: hier war ein inzwischen 60 Jahre alter Pop-Sänger am Werk, der auf der Bühne auch solche Dinge sagte: „Mit 40 oder 45 Jahren kann man gerade als Popmusiker nicht mehr so leben wie im Alter von 20 Jahren.“ Er deutet an, dass diese – in McLennans Fall fehlende Einsicht – mit zum so frühen Tod des Freundes geführt hätte. Was bleibt ist die Musik, etwa auf dem noch immer großartigen, an diesem Abend - und im Buch - mehrfach angesprochenen Album „16 Lovers Lane“. (jpl)
Robert Forster: „Grant & Ich: Die Go-Betweens & die Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft“ (Heyne Verlag) S.368