3 Fragen an Lukas Beck (Buch: "Kendama!")

Lukas Beck hat vor kurzem ein Buch über das japanische Geschicklichkeitsspiel Kendama veröffentlich: "Kendama!" ist im Achse Verlag erscheinen - drei Fragen an Lukas Beck.

 

 

 

Wieso wolltest du ein Buch über Kendama schreiben?
Ich wollte einen Gegenpol zum YouTube-Tutorial und hatte die Vorstellung einer physischen Anleitung zum Kendama-Spielen, die in einer Schulklasse im Regal liegt und mit der SchülerInnen in Pausen weiter an Tricks üben, aus der LehrerInnen aber auch zugleich Inputs für die Nutzung des Spiels in ihrem Unterricht bekommen können. So egoistisch es vielleicht ist, das Buch ist und war ein Meilenstein auf meinem Weg dahin, Kendama im Schulalltag zu etablieren.

 

Wie schätzt du das Interesse an Kendama in Österreich ein? Inwiefern hat sich das Interesse verändert/gesteigert?
Grundsätzlich würde ich sagen, dass die Bekanntheit von Kendama massiv gestiegen ist. Als ich 2013 angefangen habe, wusste kein Kind womit ich da gerade spiele, gerade in den letzten 1 bis 2 Jahren höre ich hingegen immer öfters „Oh, ein Kendama!“. Das Interesse hingegen war immer gleich. In den ersten Tagen nachdem ich mein erstes Kendama gekauft hatte, fiel mir schon auf, dass es auf Kinder irgendwie anziehend wirkt. Mir war bei jedem Spaziergang klar, dass wenn ein Kind an mir vorbei geht während ich spiele, dessen Augen mit Sicherheit wie magnetisch auf mein Tun fixiert sind. Das hat mir auch immer wieder die Motivation gegeben, weiter zu machen. Das Grundinteresse bei Kindern ist also (wahrscheinlich unabhängig vom Ort) auf jeden Fall gegeben. Meine Zielgruppe, die Schulen, sind dabei etwas schwieriger zu erreichen. Nicht aber weil sie Kendama für sinnlos halten, im Gegenteil. Sondern weil DirektorInnen, zusätzlich zum alltäglichen Stress, ohnehin pro Tag mindestens 5 bis 10 Anrufe von Leuten bekommen, die ihnen etwas verkaufen wollen. Das macht den Zugang einfach komplizierter.

 

Für Kendama braucht man Platz und man kann es auch alleine verwenden. Inwiefern ist Kendama dadurch ein ideales Sportgerät für Corona-Zeiten?
Da muss ich ein bisschen widersprechen. Ein kendama selbst ist um die 20cm hoch und um damit zu spielen, braucht man keineswegs viel Platz. Unter anderem ist gerade das ein Grund dafür, dass Kendama in Japans Schulen schon so lange eingesetzt wird. Jedes Kind kann an seinem Tisch stehen und dabei effizient etwas für seine Konzentration und Motorik tun ohne viel Platz zu brauchen.

Wenn wir von der Lockdown-Situation vor ein paar Wochen ausgehen, bietet es sich insofern gut an, weil zum Kendama-Spielen keiner die eigenen vier Wände verlassen muss. Allgemeiner gesehen ist es „ideal“, weil sich damit ohne Zwang, sondern aus eigener Begeisterung heraus, die Bildschirmzeit von Kindern und Jugendlichen effektiv verringern lässt. (rlf)

 

>> https://kendama-austria.at

 

Lukas J. Beck: Kendama! Der Beginner-Guide für deinen Einstieg in die Welt des Kendama. (Achse Wien, 97 Seiten), ISBN: 9783950483116