3 Fragen an Who Cares? The Band

Anfang November 2022 ist „Nothing to regret“, das Debüt-Album von WHO CARES? THE BAND, erschienen. Im littledogtown-Interview erzählt Bandleader Roman Tröster von seinem eigenen Songwriting und von Einflüssen wie Bob Dylan und Daniel Lanois.

 

 

 

Ihr habt ja als Coverband begonnen. Wie ist es dann doch zu den eigenen Liedern auf eurem Debüt-Album „Nothing to regret“ gekommen?

Ansatzweise habe ich früher schon versucht, Lieder zu schreiben. Aber es ist in den Zeiten, in denen ich Gitarre gelernt habe, nichts Besonderes dabei heraus gekommen. Deswegen habe ich das Liederschreiben einfach wieder verworfen. Unser Drummer Willi hat irgendwann mal bei einem Bier gemeint, es wäre schade, dass wir keine eigenen Lieder haben. Deswegen habe ich mich wieder hingesetzt, um zu schauen, ob ich dazu in der Lage bin.

 

Wie ich weiß, bist du ein Fan von Bob Dylan, warst vor kurzem beim Konzert in Paris dabei und es gibt Einflüsse von ihm auf dein Songwriting. Was kannst du zu Dylan sagen?

Er ist für mich die interessanteste Musik-Persönlichkeit aller Zeiten und ich finde er wird viel zu oft auf seine guten Texte reduziert. Wenn man seine Karriere verfolgt, stellt man fest, dass er immer wieder Richtungswechsel gemacht hat. Er hat nie den Erwartungen der Fans oder der Musikindustrie entsprochen. Oft hat er sogar das Gegenteil von dem gemacht, was die Leute von ihm wollten. Sein letztes Album „Rough and rowdy ways“ ist für mich ein Meisterwerk. Zurzeit spielt er bei den Konzerten fast nur Lieder aus diesem Album und verzichtet auf Hits und Klassiker. Das ist natürlich eine radikale Einstellung, aber so ist er eben.

 

Was ist das Besondere für dich an Daniel Lanois, den du auch schätzt.

Ja, Daniel Lanois ist für mich ein Soundbastler. Er kann total großartige Stimmungen erzeugen, die unter die Haut gehen. Die beiden Platten, die er mit Dylan produziert hat, gehören zu meinen Lieblingsplatten. Aber ich liebe auch seine Zusammenarbeit mit Emmylou Harris, das Album „Wrecking Ball“ ist für mich ein ganz großes Ding. Von seinem eigenen Alben ist mir „Arcadie“ am nächsten. Mein Bandkollege Karl durfte ihn mal interviewen und er schwärmt bis heute davon, wie unglaublich sympathisch Lanois ist. (jm)