3 Fragen an One Peace Week 2022

Von 17. bis 21.8.2022 findet in Gars am Kamp "One Week Peace" statt: Kuratorin Magdalena Pfeifer im Interview.

 

 

 

 

Seit wann gibt es One Week Peace und was ist die Idee dahinter?

2019 haben ich und Dr. Engelbert Reis die Bertha von Suttner Friedensakademie ins Leben geholt, wir machen uns zum Ziel, den Wert Frieden, wieder mehr im öffentlichen Raum, Grenzüberschreitend mit unterschiedlichen künstlerischen Veranstaltungen zu thematisieren und zu verankern. Bertha von Suttner war die erste Frau die den Friedensnobelpreis bekam, sie hat nicht unweit von Gars am Kamp, auf Schloß Harmannsdorf gelebt und gewirkt, dort hat sie Ihren Weltberühmten Roman "Die Waffen nieder" geschrieben.

 

Welche Workshop-Angebote gibt es heuer?

Akustik-Workshop mit Wally Rettenbacher: Der Akustik-Workshop ist ein kurzer Streifzug, über unterschiedliche Zugänge, Radiokunst zu gestalten. Im Workshop werden die Teilnehmer*innnen mit Wally Rettenbacher, viel Inspiration, kreativ Themen sammeln und diese akustisch reflektieren. Danach wird ein Drehbuch entwickelt, das für Zufallsgesteuertes, Improvisatives offen bleibt und die unterschiedlichen Ebenen des Sprechens, Bewegungen, Lesens und Umgebungsgeräusche eingearbeitet. Wesentliches Element dieses Workshops ist nicht die technisch perfekte Aufnahme- oder Soundqualität, sondern der Flow als organischer Arbeitsprozess. Technische Grundkenntnisse sind erwünscht, aber nicht Voraussetzung.

Chor- Workshop mit Sabine Federspieler: Die Stimme als universelles Ausdruckmittel kann andere Menschen unmittelbar berühren. Sabine Federspiel sagt, Frieden beginnt im eigenen Herzen und im eigenen Körper, im Grunde in jeder Zelle. Sich beim Singen als Teil eines homogenen Klangkörpers zu erleben, kann eine beflügelnde und beglückende Erfahrung sein. Sabine Federspieler wird im Workshop gezielt mit Atem-, Körper- und Gesangsübungen, im Freien, den Körper als Instrument optimal auf das Singen einstimmen. Das Repertoire richtet sich nach den Fähigkeiten der Teilnehmenden. Gesungen wird querbeet durch die Musikgeschichte, von internationaler Volksmusik, Popularmusik (Jazz, Pop) und Mantren, von einfacher Dreistimmigkeit bis hin zu komplexeren Arrangements. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf Liedern, die den Friedensgedanken in sich tragen.

Theater Workshop mit Joschka Köck: Theater als gewaltfreier Weg zu mehr Frieden. Zur Zeit erleben wir auf unseren Planeten Erde große Umbrüche die mit unzählige gewaltvollen Krisen und Konflikte, ökologische Krisen, einhergehen. Dabei ist es wichtig das wir das Positive nicht aus unserem Blickfeld verlieren. Im Workshop von Joschka Köck wird mit Körpern auf eine befreiende Forschungsreise gegangen, die Hoffnung und Bejahung des Lebens in den Mittelpunkt rückt. Joschka Köck verwendet dabei Theaterübungen, als soziale Metaphern zur Gesellschaftsanalyse, für Möglichkeiten der gegenseitigen Begegnung. Es wird mit Theater der Unterdrückten (Augusto Boal), Lehrstücktheater nach Bertolt Brecht (Reiner Steinweg), sowie Methoden gewaltfreier Aktion (H. Goss-Mayr) gearbeitet.

 

Welche Themen werden in Vorträgen angesprochen?

 Wie viel Sinn macht ein Reden von Frieden für große Teile der Bevölkerung Afghanistans oder Syriens angesichts einer stark bewaffneten und organisierten politischen Führung, die das eigene Überdauern vor das Wohl der einfachen Bevölkerung stellt? Wie realistisch ist Frieden für Unterdrückte? Im Rahmen des Vortrages werden Ansätze vorgestellt, wie Frieden als realistische Option angesichts von Unterdrückung aus posthumanistischer Perspektive gedacht werden kann. Wie wir „klingen“ und beim Gegenüber „anklingen“. Die Stimme ist das zentrale, persönliche, unverfälschte Mittel, um sich auszudrücken. Durch sie schaffen wir Verbindung, Kommunikation und Beziehung, Nika Zach wird einen Vortrag mit praktischen Elementen über Atem und Stimme, die Bedeutung für das eigene Körpergefühl und die Wirkung der Stimme nach außen, abhalten.

 

>> www.onepeaceweek.at