Mit "Smiling Eye" veröffentlicht der Musiker Florian Kmet alias KMET nach sieben Jahren wieder eine neue CD. Live ist KMET, der auch Musik für Theaterstücke komponiert, zumeist als One-Man-Band mit Gitarre, Stimme und Loop-Station unterwegs.
Wann hast du begonnen, Gitarre zu spielen bzw. wie bist du zur Musik gekommen?
Gitarre gab es immer eine Zuhause - also schon als ganz kleines Kind hat es mich schon interessiert damit zu „spielen“. Dann gab es den damals klassischen Zugang - Blockflöte mit 6 Jahren. Hausmusik. Das war nicht so meines. Dann mit 10 Jahren habe ich begonnen, Klarinette zu spielen. Das hab' ich vom Sound her sehr gemocht, immer noch. Und mit 11 dann Gitarre. Zuerst akustische, dann bald mal E-Gitarre. Am Anfang auch mit Lehrern, dann in Eigenregie. Mit 14 war klar - das ist mein Ding, das Musik machen. Das hat mich durch die Schule getragen, das Wissen, dass ich am Nachmittag und Abend spielen kann.
Mit 18, direkt nach der Matura, bin ich dann nach NYC gefahren - eigentlich für 3 Monate, aber gleich 6 Wochen nach Ankunft hab ich mein erstes Konzert gespielt - bei Heimlich Manuever & Jil - wo ein Wiener Bandleader war. Dann habe ich meine anderen bandmates kennengelernt, und bin 3 Jahre hängen geblieben, habe alle Clubs im East Village bespielt. Superzeit. Seitdem lebe ich hauptberuflich als Musiker, Komponist und Sänger.
Was sollte man unbedingt über dein neues Album "Smiling Eye" wissen?
Es ist „handgemachte“Musik. Mir war wichtig, dass es Stücke sind, die ich theoretisch auch auf einer Gitarre spielen kann. Und danach habe ich es instrumentiert. Es gibt viele choral gesungene Refrains. Live habe ich ja immer meinen Sampler auf der Bühne, mit dem ich meine One-Man-Band live aufnehme, um mit mir zu spielen. Das ganze Album ist mit meiner akustischen Lieblingsgitarre aufgenommen - das hat für mich auch mit der Homogenität des Sounds zu tun. Und mit einer Reduktion der verwendeten Mittel. Das finde ich in einer Zeit spannend, in der man sich alles jederzeit von überall her bestellen kann. Als Gegenbewegung. Alle Sound, Beats, Vocals und Gitarren kommen aus einer Quelle.
Diesmal sind meistens die Texte zuerst entstanden - weil die auch viel konkreter sind als bei den beiden Vorgänger-Alben. Es geht viel um das eigene Verhältnis zu den Dingen die einen so umgeben. Ein Song heißt auch „Do I own my things“. Der spielt mit Bildern, die sich auf den allgegenwärtigen Konsum beziehen. Aber es gibt auch Geschichten - wie bei „Tiger“. Eine Katze, die sich in der Nacht in einen Tiger verwandelt. Alle Texte behandeln Sachen, die mir wichtig sind, aber alles ist auch mit gehobener Augenbraue zu sehen, also mit einem Blick von oben, nie bierernst. Oft kommen absurde Übertreibungen ins Bild. Am besten auf meiner soundcloud-Seite reinhören.
Nenne bitte zum Abschluss deine drei Lieblingsalben?
1) Ani DiFranco "Knuckle Down"
2) John Zorn "Zevulum"
3) Ich schwitze nie "Billige Flaggen"
(rlf)