Zurzeit läuft Josef Haders erster Spielfilm "Wilde Maus" in den österreichischen Kinos.
Sie sind – wie die Hauptfigur in Ihrem Film „Wilde Maus“ – Klassikfan, was sind Ihre Lieblingsaufnahmen?
Man kann in diesem Zusammenhang durchaus über die Filmmusik zu „Wilde Maus“ sprechen. Es kommt im Film Beethoven vor, der ein bisschen moderner gespielt wird, fetziger. Sodass man weiß, warum die Bürger in Wien aus dem Konzert hinaus gelaufen sind, bei den ersten Beethoven-Sinfonien. Da habe ich eine Wiederaufnahme gewählt, die unerbittlich ist, im Unangepassten und Aufregenden der Musik. Das ist die Bremer Kammerphilharmonie unter Paavo Järvi. Aber ich hätte auch gerne die Beethoven-Aufnahme von Nikolaus Harnoncourt genommen, die war aber schwieriger zu kriegen.
Außerdem kommt in der Filmmusik Barockmusik vor.
Es war mir relativ bald klar, dass die Titelmusik zornige Barockmusik sein muss. Es gibt glaube ich kein Ensemble auf der Welt, das Barockmusik so spielt als wäre es Punk, wie Il Giardino Armonico – das ist eine schwere Empfehlung.
In einer Szene ist auch ein Streichquartett zu hören, welche Aufnahme ist das?
Ich hatte das Glück, dass ich ein Mal mit Nikolaus Harnoncourt in Graz, bei der Styriarte mit ihm zusammen arbeiten durfte. Da wurde eine Mozartoper konzertant aufgeführt und dazwischen bin ich als Kabarettist aufgetreten. Dort habe ich u.a. Andrea Bischof von Kator Mosaik kennen gelernt. Das ist ein renommiertes, international gefragtes Streichquartett und das hat mir die Freude gemacht, trotz des engen Terminkalenders das Schubertstreichquartett einzuspielen. Wenn man so ein Streichquartett auf Originalinstrumenten hört, ist das so unglaublich im Klang, sodass das meine dritte Empfehlung ist. (jpl/rlf), Foto: Jürgen Plank