Am 8. April 2017 präsentiert Claudia Heidegger ihr Video „Queen Of The Night“.
Wie war der Videodreh?
Spannend, schnell, und sehr sehr kalt. Ich hatte unglaubliches Glück mit den Menschen, die ich hier in Wien kennengelernt habe, und die alle bereit waren mir beim Dreh zu helfen. Allen voran Jakob Plattner, der gemeinsam mit Michael Logar auch schon mein erstes Video in Wien gedreht hat, und der mit mir seit letztem Sommer an Idee, Konzept und Umsetzung gefeilt hat. Wichtig war auch die Begegnung mit der wunderbaren Performerin und Darstellungskünstlerin Bella Kunz alias Flying Roots, die ich letzten Herbst bei einem gemeinsamen Konzertprojekt kennengelernt habe. Wir haben uns gemeinsam mit dem Thema der Suche nach Halt und Sicherheit im Leben auseinandergesetzt, und diese Suche stellt jetzt ihre Figur im Video dar. Auch die Location für die Lagerfeuerszenen in einem verwunschenen Paradiesgarten in Niederösterreich ist mir durch die Begegnung mit sehr besonderen Menschen zugänglich geworden. Das Ganze war wirklich durch und durch eine wunderbare Erfahrung, zu erleben was möglich wird, wenn man dies Dinge einfach "passieren lässt". Natürlich war auch viel Planung und Organisation notwendig, aber die Idee und das Grundkonzept hatten auch viel Raum sich zu entwickeln, zu verändern und zu entfalten.
Wann und wie ist das Lied entstanden?
Dieser Song hat sich sehr damit Zeit gelassen mir zu sagen wo er hinwill ;) sozusagen ein "Songwritingprozess über Jahre". Die Hookline des Refrains begleitet mich schon sehr lange. Ich habe ja vor Wien eine Zeit lang in London gelebt, und ich erinnere mich noch, dass mir die Melodie komplett mit Text (weep, weep queen of the night, haunted by shadows that follow your light....) am Weg zum Bus einfach zugeflogen ist. Ich hatte das einfach ganz plötzlich in meinem Kopf, wie einen Ohrwurm, den ich nicht loswerden konnte, weil es das Lied ja noch gar nicht gab. Ich kann mich tatsächlich auch noch genau daran erinnern wo das war. Es hat dann allerdings eine Weile gedauert bis ich das Lied fertig schreiben konnte, denn ich musste mir erst klar darüber werden wer diese Queen of the Night eigentlich war und welche Schatten sie da so verfolgen... wirklich fertig war es dann erst über ein Jahr später, als ich für meinen Uni-Abschluss in England 12 Songs zum Thema Religion und Spiritualität komponiert habe. Da haben sich mir plötzlich viele mögliche Bedeutungen erschlossen, und der Song bekam seine heutige Form.
Was bedeutet dieses Lied für dich heute?
Es geht für mich sehr um die Suche nach Halt und Sicherheit, in verschiedenen Zusammenhängen, eben auch in einer Religion
oder Glaubensgemeinschaft, aber auch Identität, die Suche nach sich selbst, und der Wunsch danach, dass es etwas "Größeres" gibt, das es vielleicht etwas leichter macht die Verantwortung für das
eigene Leben zu tragen. Es geht aber auch darum, wie wunderbar und unbegreiflich das Konzept von Leben, Bewusstsein, und der völligen Einzigartigkeit jedes Lebewesens sind, und wie sehr wir aber
auch das Gefühl des Verstandenwerdens und von Zugehörigkeit brauchen....der Song hat für mich inzwischen so viele verschiedene Layers und Bedeutungen. Es ist auch total spannend zu beobachten
welches Thema in meinem Leben gerade wie viel Raum einnimmt. Was ich aber über diesen Song auf jeden Fall sagen kann ist, dass vieles völlig intuitiv aus meinem Unterbewusstsein entstanden ist
und ich deshalb auch selbst immer wieder neue Perspektiven und Ideen darin entdecken kann! (jpl)
Sa 8.4.2017: Claudia Heidegger: Grind (Nordbergstrasse 12, 1090 Wien, 20h)