Der Musiker, Dichter und Autor Thomas Andreas Beck hat ein neues Buch geschrieben. „Texte die was keine Lieder geworden sind (20 Regeln zum Glück)“ behandelt ein buntes Panoptikum an Themen und wird am 3. März um 19 30h in der Buchhandlung phil präsentiert.
Dein wievieltes Buch ist „Texte die was keine Lieder geworden sind (20 Regeln zum Glück)“ und wie ist es entstanden?
Das ist mein drittes Buch. 2003 war »Ich lebe/sterbe« - ein Kunstbuch, welches mich an die Orte meiner Kindheit führte. Dann »Alles in die größte Kraft« - eine Art Selbstcoaching – Buch, voller Weisheiten und Provokationen. »Texte die was keine Lieder geworden sind.« entstand innerhalb der vergangenen Jahre. Die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen, ausgelöst durch den großen Flüchtlingsstrom 2015 lösten in mir eine Art Schock aus. Ich wusste, dass ich künstlerisch nicht weiter machen kann wie bisher, dass ich mich ohnmächtig fühlte, dass missionarische »Schauts hin Gesänge« nicht mehr genügen!
Ich schrieb über Themen und Fragen, auf welche ich damals keine Antworten wusste: Woher kommt dieser Hass? Was passiert, wenn langfristig die tiefen Ängste, die tiefen Triebe der Menschen geschürt werden? Was ist bloß los mit uns Österreichern? Warum denken wir so Schwarz-Weiß, warum so viel Ablehnung gegen das Fremde – wo wir doch selbst ein Mischvolk sind? Was ist zu Lernen in dieser Krise, was können wir als Gesellschaft noch nicht?
Wie hast du den Schreibprozess für das neue Buch angelegt?
Mir war klar, dass ich mich beim Schreiben nicht formal einengen will, also statt bei »Songwriting« erforderliche Strukturen zu sprengen und vollkommen frei zu schreiben. Keine Strophen, keine Refrains, keine Bridges – und, am meisten befreiend: Keine Reime. Im Buch ist eine gezielte Auswahl aus diesen, vielen Texten gesammelt. Meine Frau – die erfolgreiche Kostümbildnerin Devi Saha – war für die radikale Textredaktion verantwortlich, mein langjähriger Freund und Buchgestalter Clemens Schedler für das Konzept und Design, Die Alltagsfotos sind von mir und mein Portrait von Walter Mussil. Es wurde ein Tauchgang durch Naziverbrechen, Hitlers Kindheit, schlagende Eltern, Reihenaussiedlungen und die Grauslichkeiten des gegenwärtigen Populismus. Der Tauchgang geht dann in einen hoffnungsvollen Flug über, in Bilder einer guten Zukunft, getragen von geförderten Kindern und Freundschaft.
Könnte es sein, dass du einen der Texte im Buch doch noch vertonen wirst?
Sag niemals nie!
Wie wirst du das Buch live präsentieren? Auch mit Musik?
Am 3.3.2020 um 19:30 wird es im phil in Wien eine Buchpräsentation geben. Meine Gitarre ist dabei, ein paar »Texte die was Lieder geworden sind« ebenso... (rlf)
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